Die Aufforstung des brasilianischen Regenwalds ist bei individueller Betrachtung der Lebensräume und daraus resultierend mit der Auswahl passenden Pflanzen effizienter und erfolgreicher zu gestalten. Der Verein Atlantic Rainforest Rescue Alliance e.V bietet hierzu eine umfangreiche Datenbank.
Die Aufforstung der tropischen Regenwälder im brasilianischen Regenwald werden seit vielen Jahren von verschiedenen Organisationen mit Herzblut betrieben. Die Anstrengungen sind groß, die Ergebnisse könnten jedoch optimiert werden und effizienter sein – und vor allem langfristig erfolgreicher durch eine individuellere Auswahl der Pflanzen zur Renaturierung.
Mit dieser Aufgabe beschäftigt sich der Verein Atlantic Rainforest Rescue Alliance e.V. Die Vereinsgründer Katrin Bokelmann und Heike Harder widmen sich genau diesem Thema mit verschiedenen Projekten seit vielen Jahren.
Wie kann die Aufforstung im brasilianischen Regenwald so verbessert werden, dass die Lebensfähigkeit der aufgeforsteten Gebiete optimiert und langfristig erfolgreicher ist?
Verbesserung der langfristigen Aufforstung durch speziellere Pflanzenauswahl
Seit vielen Jahren erfolgt die Aufforstung der brasilianischen Regenwälder oftmals durch die Pflanzung von bestimmten, großen Primärpflanzen. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Pflanzen überlebt jedoch nicht einmal die ersten Jahre.
Warum?
Kurz gesagt: Die Auswahl der in Frage kommenden Pflanzen ist nicht individuell genug. Ebenfalls notwendigen bodendeckenden, kleineren und mittleren Pflanzen, die entsprechend der jeweiligen Region und der dort lebenden Tierwelt zwingend notwendig wären, wird zu wenig Bedeutung eingeräumt.
Viele ebenfalls immens wichtige Pflanzen, die rund um die Primärpflanzen individuell ausgewählt werden müssen, um ein Ökosystem langfristig wieder zu beleben und die weitere natürliche Verbreitung forcieren, werden zu wenig in den Focus genommen. Der Aufforstung durch ein passendes Zusammenspiel zwischen Pflanzen und Tieren , wird noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Wie wichtig dabei die Tierwelt ist, ist ein weiterer wichtiger Punkt in der Arbeit des Vereins.
Das Zusammenspiel von Tier- und Pflanzenwelt
Die Aufforstung durch den Mensch kann nur ein erster Schritt sein. Die langfristige Renaturierung und Erweiterung eines aufgeforstetes Bereichs kann in der Realität nur durch die stetige „Arbeit“ unzähliger Helfer aus der Tierwelt gelingen. Denn nur wo das Zusammenspiel aus Tier- und Pflanzenwelt gelingt, ist eine Aufforstung langfristig erfolgsversprechend.
Ziel muss es sein, in der Region lebenden Tieren die Möglichkeit zu geben, für eine weitere natürliche Renaturierung und Verteilung der Pflanzensamen zu sorgen, die Pflanzen durch die Verwendung als Lebensraum wie seit jeher „zu pflegen“ und die Pflanzenvielfalt flächenmäßig weiter zu tragen.
Dies schafft man durch eine der jeweiligen Region und den dort klimatischen Bedingungen angepasste Pflanzung unterschiedlichen kleinster, kleiner und mittlerer Pflanzen, in der die dortige Tierwelt leben kann.
Durch den Kreislauf von Nahrungsaufnahme und Verteilung von Samen auf natürliche Art wird so die Renaturierung langfristig weitergetrieben und erfolgreicher. Aber das bedingt, dass die Pflanzung den Bedürfnissen der Tierwelt viel mehr Bedeutung zugewiesen werden muss.
Die Abhängigkeit zwischen Pflanzen und Tieren
Die Abhängigkeiten zwischen Pflanzen und Tieren bei der Auswahl der verwendeten Pflanzen, muss ein sehr viel größeres Gewicht erhalten, denn die Tiere sind „die vorrangigen und vor allem langfristigen Arbeitskräfte“, die eine erfolgreiche Aufforstung überhaupt ermöglichen.
Die Wechselwirkungen von großen über mittleren bis kleinen Pflanzen müssen mehr beachtet werden. Pflanzen jeder Größe geben den Tieren Schutz, Nahrung und verbessern die Bodenqualität um ein Vielfaches. Jede Pflanze und jedes Tier hat in diesem Ökosystem seine Aufgabe, und sei es noch so groß oder klein.
Hier Pflanzen nicht zu beachten und außen vor zu lassen, lässt die Erfolgsquote bei einer gesamtheitlichen Aufforstung stark sinken. Denn wenn die Tiere den notwendigen Pflanzenraum nicht vorfinden, siedeln sie sich nicht an und können ihre immens wichtige „Arbeit“ im Sinne einer langfristigen Renaturierung nicht durchführen.
Optimierung des Lebensraums durch eine gezielte Auswahl von kleinen bis großen Pflanzen
Die Wasserversorgung und der Feuchtigkeitsgehalt des Bodens wird durch Nutzung kleiner und mittlerer Pflanzen, passend zur jeweiligen Region hinsichtlich Höhe, klimatischer Bedingungen und vielen weiteren Anforderungen verbessert. So überleben auch langfristig die großen Primärpflanzen, die als Ökosystem zusammen agieren. Die dort ansässigen Tiere finden dann eine Fauna und Flora vor, die ihren Anforderungen entspricht.
Datenbank „Plant Finder – Plantas Nativas“ auf www.rewild-brazil.org
Mit dem Projekt „Plant Finder – Plantas Nativas“ unter dem Stichwort „Rewild Brazil“ hat der Verein und Katrin Bokelmann eine Datenbank für den brasilianischen Gebrauch geschaffen.
Die richtige Pflanze finden mit dem Plant Finder
Auf www.rewild-brazil.org können Beteiligte an Aufforstungsprogrammen wie Gärtner, Pflanzensamen-Produzenten, Inhaber von Waldflächen und Organisationen die passenden Pflanzen zur jeweiligen Region, der Größe der Pflanzen und den Anforderungen an die jeweilige Tierwelt entsprechend verschiedener Suchparameter suchen und erhalten zahlreiche Informationen. Die Datenbank wird stetig weiter ausgebaut.
Verschiedene Filter ermöglichen die Suche nach passenden Pflanzen in Abhängigkeit an die Bodenbeschaffenheit, die klimatischen Bedingungen in Kombination mit der gewünschten Höhe der Pflanzen als auch der Tierwelt, die von der jeweiligen Pflanze partizipieren kann.
So entsteht eine Hilfe, die die Auswahl der Pflanzen zur Renaturierung erleichtert und verbessert.
Die Anzeige der passenden Pflanzen und der hieraus profitierenden Tierarten sind ein wichtiger Baustein für eine langfristige und erfolgreiche Renaturierung der brasilianischen Regenwälder. Das Projekt ist äußerst umfangreich und vielfältig, die Datenbank wird fortlaufend durch den Verein in detailreicher Arbeit erweitert.
Sensibilisierung und Schulung
Weiterhin bietet der Verein Schulungsmaterialien und Aufklärungsvideos für die brasilianische Zielgruppe. Dies können Vereine, Schulklassen und an der Aufforstung beteiligte Personen und Organisationen sein.
So soll die Auswahl der richtigen Pflanzen einen immens wichtigen Beitrag leisten für eine erfolgreiche Aufforstung, die der Tierwelt im brasilianischen Regenwald die existenziellen und notwendigen Lebensbedingungen bietet, um auf natürliche Art die langfristige Renaturierung weiter zu betreiben.
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Über den Verein Der Verein Atlantic Rainforest Rescue Alliance e.V. hat seinen Sitz in Baden-Württemberg nahe Tübingen. Die Vereinsgründerin Katrin Bokelmann hat seit ihrer Kindheit viele Jahre in Brasilien gelebt und hat eine enge Bindung zum brasilianischen Regenwald und der dortigen Tierwelt. Dadurch entstanden ist der Verein und verschiedene Projekte, die auch von Greenpeace unterstützt werden. Der „Pflanzenfinder“ des Projekt „Rewild Brazil – Plantas Nativas“ soll eine Möglichkeit bieten, die jeweils passenden Pflanzen für eine erfolgreiche Aufforstung zusammenzustellen. Der „Pflanzenfinder“ ist derzeit für Brasilien entsprechend in brasilianischer Sprache aufgebaut. Ein Ausbau in die englische Sprache ist ebenfalls angedacht. Weitere Informationen zu den Projekten von Atlantic Rainforest Rescue Alliance e.V. finden Sie auf der Website www.atlantic-rainforest-rescue.org . Das Projekt um den „Plant Finder“ finden Sie hier www.rewild-brazil.org/plantfinder . |
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