Bargeld – Abschaffung oder Beibehaltung?
Sollte Bargeld abgeschafft werden?
In letzter Zeit mehren sich die Diskussionen zur Abschaffung des Bargeldes. Ein erster Schritt ist der Einzug des 500 Euro Scheins von der EZB. Viele Europäer und Europäerinnen werden ihn aber kaum vermissen, waren doch nur die wenigsten in Besitz eines solchen Scheins. Akzeptiert wurde er nur in sehr wenigen Läden oder in Banken. Ansonsten war er trotz hohen Wertes eigentlich wertlos.
Aber das Bargeldfeld wird nicht nur von oben reduziert – auch von unten, also den Cent, mehren sich die Versuchsprojekte. Keine Annahme mehr von Cent Beträgen oder einfach eine Rundung zur nächsten 10er Dezimal-Stelle. Wenn es so weiter geht, bleibt nur noch eine Hand voll Münzen und Scheine über. Sinnvoll?
Es gibt genug Gründe Bargeld abzuschaffen!
Die Argumentation für die Abschaffung von Bargeld ist vielzählig. Sie reicht von Missbrauch, Terrorismusbekämpfung, Falschgeld, Vereinfachung des Zahlungsverkehrs bis zu Datenschutz mit dem gläsernen Kunden. Klar liegen einige Vorteile auf der Hand und befürworten die Abschaffung des Bargeldes. Zum Beispiel wird im Stress oftmals einfach der falsche Betrag an Wechselgeld herausgegeben. Dies könnte mit einer Kartenzahlung nie passieren.
Zudem erspart sich der Staat eine große Zahl an Druckkosten für Papiergeld. Teilweise kostet die Herstellung einzelner Münzen mehr als ihr Wert. Auch Banken könnten auf Bankomaten sowie die Befüllung dieser verzichten. Unternehmen bräuchten nicht nur keine Bargeld, sondern sie würden vom Kunden die komplette Einsicht erhalten. Auch der Staat könnte diese teilweise hochbrisanten Daten nützen.
Weshalb sollte Bargeld eigentlich bleiben?
Die Kehrseite an der Abschaffung des Bargeldes ist jedenfalls die Flexibilität des Kunden. Er wird gläsern für den Staat aber auch für alle Unternehmen. Supermärkte, Bekleidungsgeschäfte und alle Internet Stores können mit den Karten die gekauften Produkte sowie das Verhalten des Kunden genauerstens analysieren. Dabei geht es vor allem um die Einkaufsgewohnheiten sowie die Verbrauchsmuster jedes einzelnen. Ohne klare Spielregeln und in Kombination mit elektronischen Preisschildern könnte somit der gesamte Einkauf vom Kunden abgeschöpft werden. Weiterhin verlangen Kartenunternehmen nicht nur einen Betrag von Kunden, welchen Sie wahllos erhöhen könnten, sobald es kein Bargeld mehr gibt. Viel eher werden die Unternehmen die Preise für die Unternehmen erhöhen, welche Kartendienstleister nutzen müssen. Des sind derzeit zwischen ein und fünf Prozent und wird meist auf die Produkte aufgeschlagen. Dadurch kommt es zu einer doppelten Verteuerung für den Konsumenten.
Ein weiterer negativer Aspekt ist die Datenübertragung und die Kommunikation zwischen den Lesegeräten und den Kartenunternehmen. Immer wieder werden diese gehackt beziehungsweise fällt die Verbindung aus. Dies macht eine Kartenzahlung unmöglich. Ohne Bargeld bedeutet dies, dass sie schlimmstenfalls einen Pfand bei dem Geschäft hinterlegen müssen. Ein langfristiger Ausfall von der Option der Kartenzahlung käme einem Blackout gleich.
Resume
Deshalb sollte Bargeld nie ganz abgeschafft werden, sondern klare Regeln geschaffen werden. Dies könnte zum Beispiel eine Verringerung der Anzahl von Scheinen und Münzen sein. Zudem braucht es für Kartenzahlungen einheitliche Spielregeln im Bezug auf den Datenschutz und den Umgang mit Konsumentendaten im Allgemeinen. Nehmen lassen sollten wir uns Europäer somit das Bargeld nicht – deshalb liegt es an den Konsumenten darum zu kämpfen. Den die meisten Firmen, Banken, Staaten und Kartenunternehmen wären die Profiteure aus diesem Geschäft.